Gleise verlegen und Schottern


Viele Modellbahner, gerade Neueinsteiger, verwenden fertige Gleise aus dem Sortiment verschiedener Hersteller.
Warum eigentlich?
Eine preiswerte alternative ist Gleise aus Schwellenband und Gleisprofil sich selbst zu fertigen.
Dies hat den großen Vorteil, dass Stöße verringert werden und man keine Anpass-Stücken gerade bei Weichenstraßen benötigt.

Was benötigt man dazu:
- Gleiszirkel
- Stift, Lineal
- verschiedenes Schwellenband (Gerade und Radien)
- Gleisprofil (Profilstäbe)
- feine Feile
- Trennschleife (Proxon, Dremel oder ähnliche) mit Flexwelle
- Weichen (Fertige oder Bausätze)
- Nägel/Schrauben mit Hammer/Schraubendreher oder Bettung mit Kleber zum Gleise befestigen - Cutter-Messer bei Verwendung von Bettung

Ich persönlich neige zur Empfehlung von Bettung auf Styrofam-Basis (zum Beispiel Tillig, bereits geschottert) oder noch bessere Dämmwerte auf Kautschuk-Basis von Lokliege. Auch Kork als Unterbau ist geeignet, sollte aber selbst ebenfalls geleimt werden.
Wichtig bei diesen Dämmungen: es darf nichts genagelt oder geschraubt werden, sonst werden die Rollgeräusche wieder auf den Rahmen übertragen, welcher dann wieder als Resonanzkörper funktioniert.

Der Eigenbau von Gleisen hat noch einen weiteren Vorteil für die Fortgeschrittenen, es kann geringeres Profil eingesetzt werden, damit wirken die Gleise natürlicher. Dies hat aber auch einen Nachteil, Weichen müssen dann zumeist auch selbst gebaut werden.

ein Marktplatz
Zuerst wird nun der Gleisplan aufgezeichnet, das heißt, die Mitte der Gleise (stark zeichnen).
Danach die Innen- und Außenkante der Gleise etwas schwächer.
Für das Errechnen der Innen- und Außenkante verwendet man die Hälfte des einfachen Gleisabstandes einer zweigleisicken Strecke.
Bei Spur TT ist der einfache Abstand 4,4cm, die Hälfte dann dem zu Folge 2,2cm.

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Hier befinden wir uns bereits an einer anderen Stelle, Ein- / Ausfahrt an einem Bahnhof.
Ein Teil der Gleise liegt bereits mit Bettung, der nächste Bereich soll nun weiter gebaut werden.
Es müssen also noch die Bahnsteiggleise verlegt werden.

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Dazu wird nun ein Bettungsstück vom Radius genommen und kontrolliert, ob man mit diesem auf der Mitte des Gleises heraus kommt.
Ist dies nicht der Fall, dann einen anderen Radius verwenden und noch einmal kontrollieren.

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Passt das Stück, dann auf Länge bringen,

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danach die Seiten verschneiden, damit es an die Weiche passt.

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Nun kann für das erste Bahnsteiggleis die gerade Bettung angesetzt und auf Passung kontrolliert werden.

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Als nächstes wird die Bettung für das zweite Bahnsteiggleis angesetzt, auf Passung kontrolliert und gegebenenfalls mit dem Cutter zu recht geschnitten.

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Nun wird der Kontakt-Kleber mit einem Schwamm(-stückchen) aufgetragen.

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Wenn beide Seiten auf der Platte eingestrichen sind,

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dann wird die vorbereitete Bettung mit Kontakt-Kleber eingestrichen.
Wichtig hier ist nun auch das einkleistern im Böschungsbereich.

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Wenn der Kontakt-Kleber auf beide Seiten getrocknet ist,

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dann werden die Bettungsstücken mit Druck aber ohne zu zerdrücken aufgedrückt.
Wichtig: Richtung behalten!

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So sieht die Gleisanlage mit der fast fertigen Bettung aus.

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Als nächstes werden die Böschungskanten nach unten angedrückt.

Nun wird das Schwellenband leicht in die Bettung eingedrückt ohne die Kanten zu brechen.

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Beim einfädeln des Gleisprofiles empfiehlt es sich, die Enden zu entgraten und leicht anzuspitzen (mit feiner Feile).
So vorbereitet lässt sich das Gleisprofil leichter einfädeln.
Mit einem Dremel (oder ähnlichem Gerät) lassen sich verschiedene längen an Gleisstücke herstellen und mit Isolierverbinder kann man gleich Trennstücke herstellen.

Zum Schluss werden dann die Bettungen nachgeschottert (mit Schotter leicht einstreuen und mit Pinsel verziehen) und verleimt (Holzkaltleim wässrig verdünnen, einen Spritzer Spülmittel dazu und das Leimgemisch vorsichtig über den Schotter Träufeln).

Da diese Gleise noch nicht sehr vorbildgerecht aussehen, kann man diese nun noch mit Woodland Scenics Stifte (Track Painter) altern.