Straßen und Mauerwerk erstellen kann man sehr günstig mit Hartschaum. Dieses Material gibt es
preiswert als Dämmung auf dem Baumarkt.
Hier wiederum gibt es unterschiedliche Qualitäten, wobei gilt, umso feiner die Struktur um so besser
das Resultat.
Gerade beim Gravieren (ritzen) des Hartschaumes für Mauerwerk oder Pflaster mit dem Fineliner sieht
man dann den unterschied.
Grundregel für das Gravieren/Ritzen: lieber mehrmals leicht als einmal zu stark ritzen, denn beim zu
starken ritzen kann der Hartschaum reißen.
Für den Bau dieser Sandsteinbrücke
habe ich verhältnismäßig einfachen
Hartschaum verwendet, was für die
Qualität des Viaduktes nicht unbedingt
eine gute Wahl war, aber am Ende steht
die Brücke nicht direkt in der Sicht und
damit am Ende doch in Ordnung.
Für solche Bauten ist es von Vorteil,
einen Styroporschneider zu haben. Da
preiswerte Schneider meist ohne Tisch
sind, muss man sich diesen selbst dazu
bauen um eben solche Bögen
ausschneiden zu können.
Ein Bau, der Sich später auf jeden Fall rechnet.
Der Bau selbst:
Als erstes ausmessen, wie groß das
Viadukt werden kann,
dann Skizze anfertigen um nicht
mehrmals zu bauen,
nun kann der Block in Breite, Länge und
Höhe mit dem Schneider geschnitten
werden
Grundmuster (Frontmauerwerk)
aufbringen, Sandsteine in Spur TT
können bis zu 4mm mal 10mm sein
(Original ergibt das 40cm mal 120cm für
Bahnbauten), ich verwendete hier 3 mal
8mm,
jetzt können die Innenflächen heraus
geschnitten werden und
auch innen mit der Mauerstruktur versehen werden.
Je nach dem welche Brücke man bauen will, nun die weiteren Teile dazu bauen und ansetzen oder gleich mit weiß grundieren. Vorsicht beim Leim, er darf keine Lösungsmittel enthalten, die besten Erfahrungen habe ich mit UHU Express gemacht.
Ist der Rohbau der Brücke so weit fertig,
dann kann die farbige Gestaltung
beginnen.
Alternativ können auch die Einzelteile
schon farbig behandelt werden und nach dem Zusammenbau nach gearbeitet
werden.
So sieht nun bisher meine nachempfundene "Basteibrücke" aus.
Um Euch Mut zu machen eine solche oder ähnliche Brücke selbst zu bauen hier noch Bilder vom fertigem eingebauten Zustand.
Kosten der Brücke:
Styroporschneider, rechnen wir hier
nicht, wird ja noch wo anders ebenfalls
eingesetzt
Dämmplatte, kann man in die paar cm³
nicht ausrechnen
bleiben noch Farben - Volltonabtönfarbe
vom Baumarkt, auch nicht wirklich
anrechenbar.
Also alles was die Brücke kam war Zeit und die sollte man sich bei diesem Hobby nehmen.
Als nächstes kommen wir beim Mauerwerk zu den Mauern selbst.
Je nachdem, welche Stärke die Mauer
haben soll, mit dem Styroporschneider
zu schneiden oder passendes Styrofam
kaufen.
Ich verwende bei Spur TT meist
eine Stärke von 3mm was umgerechnet 36cm
sind, also normale Mauern für Sandstein.
Als erstes wird im Abstand von etwa
1mm zur Kante oben die erste Linie für
die Abdecksteine graviert.
Diese Abdeckung wird dann quer im
Abstand von 8 bis 10mm als Platten
geritzt.
Nun macht man sich als Behelf kleine
Markierungen zur Flucht, der Abstand in
der Höhe kann 2 bis 3mm betragen.
Nun kann man mit dem erstellen vom
wilden Mauerwerk beginnen, hier ist
jeder Stein anders groß.
So könnte nun auch eure Platte mit wildem Mauerwerk, graviert mit einem Fineliner, bis hierhin aussehen.
Ich habe diese Mauer auch ein Stück auf
der Rückseite graviert, was gerade bei
Mauern als Geländer Sinn macht.
Wenn das Mauerwerk fertig geritzt ist,
dann grundiere ich es mit weißer Farbe
und lasse dies dann ein bis zwei Tage
austrocknen.
Wenn beidseitig graviert, dann sollte man
auch beide Seiten grundieren.
Grundieren am besten mit wässriger
Farbe und dafür mehrmals, wenn zu
dick, dann besteht die Gefahr die Gravur
zu zuschmieren.
Nun werden mit einem feinporigen
Schwamm mit nur wenig ein getupfter
Farbe verschiede Farbtöne aufgetupft.
Vorsicht, nicht mit in die Gravur!
Als nächsten dann so auch die zweite
Seite behandeln.
Zum Abschluss vor dem Einbauen und
Altern noch die Abdeckplatten farbig
bearbeiten.
So sollte dann auch die zweite Seite
aussehen.
Nach dem wilden Mauerwerk gehen wir
zum regelmäßen Mauerwerk.
Der Start ist der Gleiche wie beim
unregelmäßigen Mauerwerk, Platte zu
schneiden und im Abstand von etwa
1mm erste Linie für Abdeckplatten
gravieren.
Als nächsten werden nun aber
durchgehende Linien gezogen - Abstand
kann bei Spur TT 2 oder auch 3mm
sein.
Als nächstes werden dann im Versatz
mittig die Steine selbst eingezeichnet.
Bei einem Linienabstand von 2mm,
Steingröße 4 bis 5mm und bei einem
Linienabstand von 3mm Steingröße 5 bis
8mm.
Ihr könnt natürlich auch andere Maße
verwenden.
So sollte dann die fertig gravierte Platte
in etwa aussehen.
Als nächstes wieder grundieren und
trocknen lassen (siehe auch beim wilden
Mauerwerk).
Nach dem trocknen der Grundierung
kann die farbige Behandlung weiter
gehen, Farbtöne auftupfen ohne in die
Gravur zu tupfen.
Zu Abschluss wieder die Abdeckplatten
farbig behandeln.
Zum Abschluss beim Mauerwerk auch hier wieder ein paar Fotos wie es fertig gestellt aussehen kann.
Dieses Bild zum Abschluss des
Mauerwerkes ist auch gleichzeitig
Einleitung zum Erstellen von Pflaster und
ähnlichen Straßenbelägen.
Als erstes schneidet man sich auch hier
einmal die Form zu, die man benötigt.
Die Stärke kann dabei 1 oder auch 2mm
sein, bei 1mm Stärke muss man
vorsichtiger gravieren um nicht durch zu
drücken.
Mit den Randsteinen wird bei der Gravur
begonnen, das kann ein Einreiher oder
auch Zwei- bzw. Dreireiher sein.
Ich habe hier Zweireiher als Randsteine
verwendet.
Wichtig bei den Randsteinen, sie müssen
der Hauptader der Straße folgen und die
Nebenstraße muss angesetzt sein, aber
ineinander laufend.
Wenn die Randsteine fertig graviert sind,
dann macht man sich am besten eine
Schablone für die Bögen des Pflasters
und ritzt diese als nächstes vor.
So ist in etwa der Verlauf eines
Bogenpflasters an Steigungen.
Auf der Ebene verläuft das Pflaster als
Welle, die Bögen müssen dann so wie
bei der rechten Fahrseite auf beiden
Seiten Verlaufen.
Sind die Bögen fertig graviert, dann ritzt
man die Pflastersteine selbst.
Ein normaler Pflasterstein im Original ist
etwa 10 mal 10cm, 1 mal 1mm im Modell
ist da zwar schon etwas groß, ich denke
aber, das man damit leben kann.
Ist alles fertig graviert, dann mit weiß
grundieren, Vorsicht, nicht die Gravur zu
schmieren.
Das Weiß ordentlich austrocknen lassen
und mit wässrigem Schwarz
nachbehandeln.
Lieber etwas zu wässrig und einmal
mehr als gleich zu deckend.
Zum Abschluss auch hier dann das eingebaute Resultat.
Und hier noch Ideen, was man sonst noch gravieren kann - Großpflaster, Sandsteinplatten, ........