Gestaltung und Bau von Mauerwerk

Straßen und Mauerwerk erstellen kann man sehr günstig mit Hartschaum. Dieses Material gibt es preiswert als Dämmung auf dem Baumarkt.
Hier wiederum gibt es unterschiedliche Qualitäten, wobei gilt, umso feiner die Struktur um so besser das Resultat.
Gerade beim Gravieren (ritzen) des Hartschaumes für Mauerwerk oder Pflaster mit dem Fineliner sieht man dann den unterschied.
Grundregel für das Gravieren/Ritzen: lieber mehrmals leicht als einmal zu stark ritzen, denn beim zu starken ritzen kann der Hartschaum reißen.

Brückenbau 1

Für den Bau dieser Sandsteinbrücke habe ich verhältnismäßig einfachen Hartschaum verwendet, was für die Qualität des Viaduktes nicht unbedingt eine gute Wahl war, aber am Ende steht die Brücke nicht direkt in der Sicht und damit am Ende doch in Ordnung.

Für solche Bauten ist es von Vorteil, einen Styroporschneider zu haben. Da preiswerte Schneider meist ohne Tisch sind, muss man sich diesen selbst dazu bauen um eben solche Bögen ausschneiden zu können.

Ein Bau, der Sich später auf jeden Fall rechnet.

Brückenbau 2

Der Bau selbst:
Als erstes ausmessen, wie groß das Viadukt werden kann,
dann Skizze anfertigen um nicht mehrmals zu bauen,
nun kann der Block in Breite, Länge und Höhe mit dem Schneider geschnitten werden
Grundmuster (Frontmauerwerk) aufbringen, Sandsteine in Spur TT können bis zu 4mm mal 10mm sein (Original ergibt das 40cm mal 120cm für Bahnbauten), ich verwendete hier 3 mal 8mm,
jetzt können die Innenflächen heraus geschnitten werden und
auch innen mit der Mauerstruktur versehen werden.

Je nach dem welche Brücke man bauen will, nun die weiteren Teile dazu bauen und ansetzen oder gleich mit weiß grundieren. Vorsicht beim Leim, er darf keine Lösungsmittel enthalten, die besten Erfahrungen habe ich mit UHU Express gemacht.

Brückenbau 3

Ist der Rohbau der Brücke so weit fertig, dann kann die farbige Gestaltung beginnen.

Alternativ können auch die Einzelteile schon farbig behandelt werden und nach dem Zusammenbau nach gearbeitet werden.

So sieht nun bisher meine nachempfundene "Basteibrücke" aus.

 
Brückenbau 4

Um Euch Mut zu machen eine solche oder ähnliche Brücke selbst zu bauen hier noch Bilder vom fertigem eingebauten Zustand.

 
Brückenbau 5

Kosten der Brücke:
Styroporschneider, rechnen wir hier nicht, wird ja noch wo anders ebenfalls eingesetzt
Dämmplatte, kann man in die paar cm³ nicht ausrechnen
bleiben noch Farben - Volltonabtönfarbe vom Baumarkt, auch nicht wirklich anrechenbar.

Also alles was die Brücke kam war Zeit und die sollte man sich bei diesem Hobby nehmen.

Als nächstes kommen wir beim Mauerwerk zu den Mauern selbst.

Mauerwerk 1

Je nachdem, welche Stärke die Mauer haben soll, mit dem Styroporschneider zu schneiden oder passendes Styrofam kaufen.

Ich verwende bei Spur TT meist eine Stärke von 3mm was umgerechnet 36cm sind, also normale Mauern für Sandstein.

Als erstes wird im Abstand von etwa 1mm zur Kante oben die erste Linie für die Abdecksteine graviert.

Diese Abdeckung wird dann quer im Abstand von 8 bis 10mm als Platten geritzt.

Mauerwerk 2

Nun macht man sich als Behelf kleine Markierungen zur Flucht, der Abstand in der Höhe kann 2 bis 3mm betragen.

Nun kann man mit dem erstellen vom wilden Mauerwerk beginnen, hier ist jeder Stein anders groß.

 
Mauerwerk 3

So könnte nun auch eure Platte mit wildem Mauerwerk, graviert mit einem Fineliner, bis hierhin aussehen.

 
Mauerwerk 4

Ich habe diese Mauer auch ein Stück auf der Rückseite graviert, was gerade bei Mauern als Geländer Sinn macht.

Wenn das Mauerwerk fertig geritzt ist, dann grundiere ich es mit weißer Farbe und lasse dies dann ein bis zwei Tage austrocknen.

 
Mauerwerk 5

Wenn beidseitig graviert, dann sollte man auch beide Seiten grundieren.

Grundieren am besten mit wässriger Farbe und dafür mehrmals, wenn zu dick, dann besteht die Gefahr die Gravur zu zuschmieren.

 
Mauerwerk 5

Nun werden mit einem feinporigen Schwamm mit nur wenig ein getupfter Farbe verschiede Farbtöne aufgetupft.

Vorsicht, nicht mit in die Gravur!

 
Mauerwerk 6

Als nächsten dann so auch die zweite Seite behandeln.

Zum Abschluss vor dem Einbauen und Altern noch die Abdeckplatten farbig bearbeiten.

 
Mauerwerk 7

So sollte dann auch die zweite Seite aussehen.

 
Mauerwerk 8

Nach dem wilden Mauerwerk gehen wir zum regelmäßen Mauerwerk.

Der Start ist der Gleiche wie beim unregelmäßigen Mauerwerk, Platte zu schneiden und im Abstand von etwa 1mm erste Linie für Abdeckplatten gravieren.

 
Mauerwerk 9

Als nächsten werden nun aber durchgehende Linien gezogen - Abstand kann bei Spur TT 2 oder auch 3mm sein.

 
Mauerwerk 10

Als nächstes werden dann im Versatz mittig die Steine selbst eingezeichnet.

Bei einem Linienabstand von 2mm, Steingröße 4 bis 5mm und bei einem Linienabstand von 3mm Steingröße 5 bis 8mm.

Ihr könnt natürlich auch andere Maße verwenden.

 
Mauerwerk 11

So sollte dann die fertig gravierte Platte in etwa aussehen.

 
Mauerwerk 12

Als nächstes wieder grundieren und trocknen lassen (siehe auch beim wilden Mauerwerk).

 
Mauerwerk 13

Nach dem trocknen der Grundierung kann die farbige Behandlung weiter gehen, Farbtöne auftupfen ohne in die Gravur zu tupfen.

 
Mauerwerk 14

Zu Abschluss wieder die Abdeckplatten farbig behandeln.

 
Mauerwerk 15

Zum Abschluss beim Mauerwerk auch hier wieder ein paar Fotos wie es fertig gestellt aussehen kann.

 
Mauerwerk 16

Dieses Bild zum Abschluss des Mauerwerkes ist auch gleichzeitig Einleitung zum Erstellen von Pflaster und ähnlichen Straßenbelägen.

 
Straßenbelag 1

Als erstes schneidet man sich auch hier einmal die Form zu, die man benötigt.

Die Stärke kann dabei 1 oder auch 2mm sein, bei 1mm Stärke muss man vorsichtiger gravieren um nicht durch zu drücken.

Mit den Randsteinen wird bei der Gravur begonnen, das kann ein Einreiher oder auch Zwei- bzw. Dreireiher sein.

Ich habe hier Zweireiher als Randsteine verwendet.

 
Straßenbelag 2

Wichtig bei den Randsteinen, sie müssen der Hauptader der Straße folgen und die Nebenstraße muss angesetzt sein, aber ineinander laufend.

Wenn die Randsteine fertig graviert sind, dann macht man sich am besten eine Schablone für die Bögen des Pflasters und ritzt diese als nächstes vor.

So ist in etwa der Verlauf eines Bogenpflasters an Steigungen.

Auf der Ebene verläuft das Pflaster als Welle, die Bögen müssen dann so wie bei der rechten Fahrseite auf beiden Seiten Verlaufen.

Straßenbelag 4

Sind die Bögen fertig graviert, dann ritzt man die Pflastersteine selbst.

Ein normaler Pflasterstein im Original ist etwa 10 mal 10cm, 1 mal 1mm im Modell ist da zwar schon etwas groß, ich denke aber, das man damit leben kann.

Ist alles fertig graviert, dann mit weiß grundieren, Vorsicht, nicht die Gravur zu schmieren.

Das Weiß ordentlich austrocknen lassen und mit wässrigem Schwarz nachbehandeln.

Lieber etwas zu wässrig und einmal mehr als gleich zu deckend.

Straßenbelag 5

Zum Abschluss auch hier dann das eingebaute Resultat.

 
Straßenbelag 6

Und hier noch Ideen, was man sonst noch gravieren kann - Großpflaster, Sandsteinplatten, ........