Grundlegend gibt es drei Varianten der Steuerung einer Modellbahnanlage.
Variante 1 - die alt Hergebrachte mit Schaltpult:
Diese Möglichkeit der Steuerung entstand bereits seit es Strom und Trafos gibt.
Anfänglich wurden dazu Tastenpulte verwendet, später dann auch Taster.
Mit den Tastern ergab sich die Möglichkeit, den Gleisplan auf zu malen,
und diese an den Ort ein zu bauen, wo sie benötigt wurden.
So entstanden übersichtliche Schaltpulte,
welche man auf der Anlage (sieht nicht sehr schön aus und nimmt Platz weg) oder
separat bauen konnte (höherer Verdrahtungsaufwand).
Der Vorteil dieser Möglichkeit der Steuerung liegt im geringen Kostenaufwand.
Ein Taster kostet im Moment ca. 0,50 €, der Meter Kabel (Litze) ab ca. 0,20 € und
Steckverbindungen für ein separates Schaltpult ab ca. 5,00 €.
Der Nachteil hier ist der hohe Verdrahtungsaufwand. Jede Stelle wo eine Lok abgestellt
werden soll, muss auf der Anlage im Gleis getrennt sein und benötigt vom Schaltpult her
eine separate Einspeisung.
Variante 2 - Modernisierte Form von Variante 1 mit Automatisierung:
Mit der Weiterentwicklung der Elektronik, speziell der Transistoren, entstanden auch
die ersten Automatiksteuerungen für die Modellbahn.
Nun wurde es möglich ganze Abschnitte auf einer Modellbahnanlage zu Automatisieren.
Anlagen größerer Dimensionen konnten nun mit weniger Personal betrieben werden oder
für den Heim- und Hobbybahner interessant - die Hauptbahn kümmerte sich selbstständig
und man selbst konnte im BW oder auf der Nebenbahn Zugbetrieb herstellen.
Die Automatiksteuerungen haben sich jedoch nie voll durchsetzen können,
da jede Spurweite im Fahrverhalten anders war. So gibt es bis heute kaum komplette
Schaltungen, welche für jede Spurweite einsetzbar ist.
Verschiedene Teilschaltungen (Gleisbesetztmeldung, Anfahr- und Bremsbaustein usw.)
gibt es jedoch von vielen Herstellern (z.B.: Uhlenbrock und Conrad) .
Der Vorteil hier ist die zum Teil kostengünstige alternative zum digitalen System.
Man darf hier aber nicht den sehr hohen Verdrahtungsaufwand vernachlässigen.
Hinzu kommt, dass wiederum jeder Anfahr- und Bremsbereich getrennt sein muss und
zusätzlich sollte jeder Zwischenabschnitt (freie Strecke zwischen den Signalen) einbezogen
werden.
Diese Variante kann man natürlich noch weiter ausbauen in dem man eine Gesamtschaltungen baut. Ich habe mir eine solche
Gesamtschaltung für Blockstellen gebaut, welche viel Vorbildnähe und viele Einstellmöglichkeiten und Signalbilder bietet.
Die Beschreibung zu dieser Blockstellensteuerung würde den Rahmen dieser Seite sprengen und so findet Ihr dazu eine separate Seite.
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Variante 3 - Digitale Steuerung:
Seit den achtziger Jahren arbeiten verschieden Hersteller an der Entwicklung von
Digitalgesteuerten Modellbahnanlagen, durchgesetzt hat sich diese jedoch erst mit
der Erstellung von Normen.
Mit der Einführung des digitalen Systems eröffnen sich nun neue Möglichkeiten.
Als einfache Variante kann man die Loks nebst Beleuchtung und Geräuschgenerator,
oder aber auch die Innenbeleuchtung von Personenwagen, einzeln Anwählen und somit
ein- und ausschalten. Hinzu kommt, das Du keinerlei Trennungen für das Abstellen
von Loks machen musst, wenn Du die Anlage nicht automatisieren willst.
Mit verschiedenen Zusatzmodulen kannst Du nun die Bahn automatisieren,
hierbei gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, entweder
ohne Computer oder mit Computer
die Anlage zu steuern, wobei jede der beiden Möglichkeiten Vor- und Nachteile besitzt.
Insgesamt gesehen hast Du mit der digitalen Steuerung die besten Vorraussetzungen,
eine Modellbahnanlage zu betreiben. Zum einen ist sie Zukunftssicher und zum anderen
hast Du hier die meisten Möglichkeiten.
Als Nachteil muss ich im Moment den hohen Preis dieser Steuerung anführen.
So kostet ein Decoder (wird zumindest in jeder Lok benötigt) zur Zeit ab 20,00€.
Für den Anfang empfehle ich eine digitale Startpackung, welche nicht wesentlich teurer
als eine andere ist, Du aber das Steuergerät fast zu "Null" dazu bekommst.
Alles in allem die Variante die ich Einsteigern empfehle.
Die Tücken der Elektrik:
Egal welche elektrische Variante Du wählst, wenn Du mit beleuchteten
Personenwaggons fährst, kommt es meist zu Problemen.
Bei vielen Herstellern sind die Stromabnehmenden Achsen bzw. Drehgestelle
elektrisch durchgekoppelt, also direkt verbunden.
Hast Du eine Trennung gemacht, dann brückt der Waggon über seine Verbindung
diese und die Lok bekommt trotzdem Strom,
bleibt also im vorgesehenen Abschnitt nicht stehen.
In diesem Fall musst Du diese Verbindungen auftrennen oder mit Dioden entkoppeln.
Näheres dazu erfährst Du unter Tücken.