Häuser und Gebäude sind immer ein heikles Thema.
Alt oder Neu, aus Plastik und unbehandelt haben sie den doch etwas häßlichen Kunststoffglanz.
Wie kann man Abhilfe schaffen - mit Farben auf Acryl-Basis, matt oder eventuell seidenmatt, damit
kann man sich schnell individuelle Gebäude schaffen.
Ein Gebäude gefällt nicht wirklich oder ist defekt, auch hier gibt es Möglichkeiten und mit diesem Problem beginne ich auf dieser Seite.
Ein Stellwerk aus DDR-Zeiten, bei der Demontage doch etwas zerfallen, war zu straff aufgeleimt. So ist neben den Stützen auch das Aufstiegsgebäude nicht mehr so wie es sein sollte.
Naja, so schlimm war das nun auch
wieder nicht, das Stellwerk war über 30
Jahre alt, den damaligen
Entwicklungsstand hatte es also auch.
Wie wieder instand setzen, das war die
Frage die ich mir stellte.
Unterm Strich ist vom Stellwerk am Ende
nur das Oberteil geblieben, alles andere
wurde neu gebaut.
Das Oberteil selbst wurde natürlich farbig
aufgebessert, Holzwände wurden mit
einem kräftigen Braun-Ton gestrichen,
Fenstergewände mit einem Beige-Ton
und Fenster wurden neue eingesetzt.
Das Dach wurde mit schwarzer Farbe
behandelt, die Kantbleche und
Dachrinnen silbern abgesetzt. Zum
Schluss wurde ein neuer Schornstein
gesetzt, damit war das Oberteil schon
wieder OK.
Nun mussten noch die Stützen gebaut
werden, der Fußboden für das Oberteil
und das Aufstiegs- und Lagergebäude.
Als Stützen entschied ich mich für 4mm
H-Profil aus Messing (später stellte ich
fest, 3mm hätten es auch gemacht).
Im Internet habe ich dann dazu
geforscht, wie die Stützen gebaut werden
müssen und baute dies nach.
Auch wieder die Unterzüge gemacht
werden müssen fand ich im Internet und
stellte dies nach, das hatte noch dazu
den Vorteil, dass ich als Fußboden eine
Leiterplatte verwenden konnte und somit
alles stabil verlötet werden konnte.
Farbig behandelt wurde diese
Konstruktion mit einem Grauton.
Damit ich nun alles einmal hinstellen
kann musste nun das Lagergebäude mit
Treppenaufgang gebaut werden.
Erste Versuche mit Gebäuden aus
Hartschaum hatte ich schon gemacht, da
hatte ich 3mm Platten verwendet, dies
war am Ende instabil. So entschied ich mich für 2 mal 2mm Platten verleimt zu verwenden.
Damit habe ich dann erst eine Zeichnung
mit den Fenstern erstellt um zu wissen,
was benötigt wird und auch gleichzeitig
eine Vorlage zum zuschneiden zu haben.
Diese Vorlage konnte ich nun für Innen-
und Außenteile verwenden, was auch
sehr gut klappte.
Die Fenstergewände habe ich dann aus
1mm Hartschaum zugeschnitten und
aufgesetzt.
Nun wurden die Klebestellen
verspachtelt und anschließend die
Gewände gestrichen.
Nun konnte ich den Putz auftragen
(Felsspachtel dünner wie beschrieben)
und nach dem trocknen auch diesen
farbig nachbehandeln.
Auch das Dach wurde aus Hartschaum
hergestellt, 2mm Platten und als
Dachpappe graviert und anschließend
schwarz gestrichen.
Zwischenzeitlich mussten noch die
Laufbohlen am Stellwerkoberteil
angebracht werden, diese wurden aus
1mm Hartschaum hergestellt und
erhielten eine Gravur aus Holzbrettern
(1,5mm breit).
Damit hatte nun auch der Boden genug
"Fleisch" um das Geländer zu befestigen.
Das Geländer ist Lasercut von MBZ,
muss noch eigenständig behandelt
werden.
Verschiedene Dinge fehlen jetzt zwar
noch, aber es geht erst einmal im
Inneren des Stellwerkes weiter.
Wenn man vor hat das Stellwerk zu
beleuchten und klare Scheiben
verwendet, dann macht es Sinn, dieses
auch innen einzurichten.
Alles was in so ein Stellwerk gehört
findet man im Internet, ich hab es wieder
aus Hartschaum nachgebaut.
Ist das Stellwerk nicht etwas groß für den
Bahnhof - Nein, es ist ein
Ausbildungsstellwerk und hat damit die
richtige Größe.
Dementsprechend ist auch das Personal
im Stellwerk.
Mittlerweile sind nun auch die Sockel,
Treppen und Dachrinnen am
Lagergebäude angebracht.
Bis hierhin hat sich die Arbeit schon mal
gelohnt, ist meine Meinung.
Nun noch ein Blick auf die Rückseite des
Stellwerkes.
Das Stellwerk im dunklem mit
Beleuchtung.
Ein Stellwerk, das nicht jeder hat und
sehen lassen kann es sich auch.
Na gut - richtige Profis bringen es noch
besser - mir gefällt es trotzdem.
Viele Häuser kann man an seine
Bedürfnisse anpassen - mit Pinsel und
Farbe, so wie an diesem Fachwerkhaus
von Vollmer.
Im Original kommen die Gebäudeteile
nicht so gut rüber, gerade das
Erdgeschoss nicht.
Auch der Holzstapel, im Original schlicht
braun, fällt da nicht gerade auf.
Einen weiteren Vorteil bietet das
Behandeln schon auf der Palette: geht
doch etwas Leim über die Kante hinaus,
so kann man dies wieder weg
retuschieren.
Auch diese Gebäude (Faller und Kibri)
sehen im Original bei weitem nicht so
aus wie hier.
Geht auch kaum - mehrfarbiger
Kunststoff zwar, ab die Stelle kann man
nicht bestimmen, hier hilft wieder Pinsel,
Farbe und Zeit.
Natürlich macht das auch viel Arbeit, die Häuser nach seinen Wünschen zu gestalten, es lohnt sich aber, wie man sieht.
Diese drei Häuser hatte ich für 5 € bei
eBay gekauft (inkl. Versand) und sind
von Faller/Pola.
Sie waren nicht gerade im guten
Zustand, schlecht geleimt, beim Eckhaus
wurden von dieser Seite her nicht
originale Teile ungünstig eingesetzt.
Alle Häuser wurden mit dem Skalpell in
Einzelteile zerlegt und überarbeitet, beim
Eckhaus neue Teile aus Hartschaum
gebaut, dem Original naheliegend nachempfunden, und anschließend wieder neu zusammen gesetzt.
Für das Geld hat sich das gelohnt.
Hier ist das Eckhaus dann auch von vorn zu sehen nebst Gebäuden von Vollmer, diese wurden auch bereits auf der Palette farbig behandelt und dann zusammen gesetzt.
Hier die beiden Vollmer-Häuser von der
anderen Seite her.
Auch dieser Bausatz von Auhagen, "Alte
Schule", wurde auf der Palette
vorbehandelt und dann erst zusammen
gebaut.
Einzig der Lasercut-Bausatz der Firma
Noch (mittig im Bild) musste farbig nicht
behandelt werden.
Mit dieser Zusammenstellung endet nun
der Ausflug in den Häuserbau.
Ich hoffe, ich konnte Euren Ehrgeiz
wecken und Ihr probiert das demnächst
selbst aus.