Die Trassen mit Gleisen sind gebaut und man steht vor dem Problem der Gestaltung.
So oder so ähnlich könnte die Anlage
nun aussehen.
Prinzipiell weiß ein Modellbahner in etwa
nach dem Gleisplan, was ihm beim
Gestalten erwartet.
Schlau ist, sich im Urlaub oder bei
anderen Gelegenheiten Motive aus der
realen Welt zu holen.
Da ist man vorbereitet und kann nach
den Motiven und eigenen Gedanken
arbeiten.
Da ich in der Sächsischen Schweiz wohne sollte es auch keinen wundern, wenn ich Motive von hier verwende.
Als Kinder waren wir dann mit der Schule schon nicht mehr allzu gern auf ihr, der Festung Königstein.
Aber man wird älter und kehrt auch gern
an solche Stellen zurück.
Sehr interessant neben den vielen
Sehenswürdigkeiten und dem
wunderbaren Ausblick in die Sächsische
Schweiz ist hier das Anlegen der Mauern
auf dem Felsen für mich gewesen.
Für mich auf meiner Anlage ging es nun
nicht darum diese Gebilde komplett nach
zu bauen, ich wollte diese nur nach
empfinden, so beim ersten Bauabschnitt
der Gestaltung dann geschehen.
Als erstes musste ich nun überlegen, was die Haupthöhe ist - das war einfach, ich geh vom Bahnhof aus und nehm diese Höhe als Haupthöhe an.
Damit wurden nun die Abschlussplatten
dementsprechend zu gesägt und
montiert.
Da die Modellbahnanlage ja ein
Ausschnitt aus der Natur ist, deshalb
habe ich verschiedene Wellen verwendet
und auch noch einmal die Höhe
geändert.
Dies macht zwar die Gestaltung nicht
einfacher, wirkt aber am Ende
realistischer, wie Ihr dann auch sehen
werdet.
Wie so ein Mauerwerk, wie auf diesem Bild, erstellt werden kann, das erfahrt ihr in einem anderen Kapitel: Bau -> Mauern
Für die Vorgestaltung von Böschungen
verwende ich am liebsten Hartschaum
(Styrofam), gibt es auf jedem Baumarkt
als Dämmmaterial.
Dieses Material ist auch sehr gut
geeignet, für die Gestaltung von Felsen.
Zum Zuarbeiten benötigt man am besten
ein Cutter-Messer und ein Skalpell nebst
feinem Sandpapier.
Die gewünschte Form grob mit dem Cutter zuschneiden, Feinheiten am besten mit dem Skalpell einarbeiten, für Linien eignet sich auch sehr gut ein Fineliner.
Ungewünschte Ecken und Kanten werden dann mit dem feinen Sandpapier entfernt. Beim Gelände kann man nun mit dem Verspachteln fortfahren und anschließend farbig (mit Abtönfarben) vorbehandeln.
Die Felsen selbst werden nun auch
farbig vorbehandelt, am besten noch vor
dem Befestigen.
Das Altern der Felsen kann man dann
auch im befestigten Zustand noch
machen - hier werden nur dünne
(wässrige) Farben verwendet.
Mein Farbaufbau ist bisher von der hellen Farbe zur dunkleren, andere Modellbahner machen das auch umgekehrt - sollte jeder selbst probieren, wie er besser zu Recht kommt und mit welchem Resultat er mehr zufrieden ist.
Wenn dann alle Felsen und Mauern nebst Böschungen fertig gestellt sind, dann "lässt man das Gras wachsen".
So sieht es nun bisher aus bei diesem
Bauabschnitt, was fehlt noch?
Bäume und Sträucher und weitere
Gestaltungsdinge.
Gerade diese letzten Dinge beleben
dann die Modellbahnanlage ungemein.
Aber erst einmal das Gras antrocknen
lassen und dann erst vorsichtig das zu
viel aufgebrachte Gras entfernen
(Staubsauger mit Filter vor dem Rohr).
Und jetzt kommt sie wieder, die Regel
beim Bauen, vom kleinsten Ding zum
Größten bauen.
Und so sieht die Ecke fast fertig aus:
- Farne
- Efeu
- Sträucher
- Bäume
Ob die Felsen jetzt wirklich sehr gut
gelungen sind - darüber kann man
streiten, mir gefallen sie so weit gut und
das Resultat im Ganzen kann sich sehen
lassen.
Damit gehen wir zum nächsten
Gestaltungs-Beispiel, "Rund um die
Kirche"
Und da habe ich als erstes im
Hintergrund eine Felsengruppe erstellt in
deren Mitte die Lokomotive aus dem
Amselgrund nach empfunden wurde.
Nachempfunden schon deshalb, weil die
Lokomotive im Amselgrund über den
Felsen steht, normaler Weise der
höchste Punkt sein müsste.
Auch der (Amsel-)See fehlt, der zum Fuß
der Lokomotive ist.
Trotzdem als Gestaltungselement von
meiner Warte her gut gelungen.
Verwendet wurde für die Felsen wieder
Hartschaum, mit Cutter und Skalpell zugeschnitten, zum Teil mit Spachtelmasse überzogen, farbig mit
Abtönfarben behandelt. Bäume wurde welche von der "Stange" verwendet - im Hintergrund fällt das
nicht so sehr auf.
Mittlerweile sind die Stützhölzer schon mit
Hartschaum verkleidet und die ersten
Konturen angelegt.
Kirche, Gaststätte und ein Fachwerkhaus
haben ihren Standort bekommen.
Ursprünglich ging die Straße durch zur
Tankstelle, auf Grund des Bahnbaues
wurde dies nun unterbrochen, die Höhe
lies keine Brücke zu, weder für
Fußgänger noch für Fahrzeuge.
Auch die sonstige Straßenführung ist
durch den Bahnbau nun anders.
Die Kirche ist ein Lasercutbausatz der Firma Noch, die beiden Fachwerkhäuser sind Bausätze von Auhagen.
Lasercutbausätze muss man nicht farbig
behandeln, diese sind das bereits,
Plastikbausätze kann (sollte) man farbig
behandeln damit der Kunststoffglanz
verschwindet.
Die Straße wurde aus 2mm starkem
Hartschaum zugeschnitten und mit
einem Fineliner das Pflaster eingraviert.
Anschließend wurde die gravierte Straße
mit weißer Farbe behandelt und mit
schwarzer, wässriger Farbe das Endbild
hergestellt.
Der Zaun für die Kirche stammt von
Busch und wurde ebenfalls farbig
behandelt. Original sind die Säulen rot/braun, für meine Gestaltung aus dem Sandsteingebiet daher
eher so nicht geeignet und auf Sandsteinfarben geändert.
Als nächstes wurden die Fußwege
vorbereitet - hier kann man wählen -
1mm Hartschaum sind 12cm original und
2 mm dann entsprechen 24cm.
Im Modell fallen die 2mm nicht so sehr
auf wie gedacht und hat den Vorteil, dass
man einfacher gravieren kann.
Raster beim Fußweg 3 x 3mm und
Bordsteinkanten 1mm breit und etwa
1cm lang.
Dadurch dass sich Hartschaum sehr gut
schneiden lässt kann man jeden
beliebigen Verlauf einfach bauen.
Farbig behandelt wird wieder zum Schluss, Weiß als erstes und dann wieder wässriges Schwarz.
Nach dem nun die Großflächen mit
einem Begrasungsgerät begrünt wurden
geht es zum nächsten Schritt.
Der Friedhof mit seinen Gräbern, nicht so
schwer selbst zu bauen wie gedacht.
1 - 2 mm Grundplatte aus Hartschaum,
daran kannte aus 1mm Hartschaum,
Grabstein ebenfalls aus 2mm
Hartschaum.
Grabfläche grün vorbehandeln,
Grabstein nach eigener Vorstellung.
Danach Blattwerk von Noch (oder andere Firma) auf Umrandung aufbringen, im inneren Blumenbeet anlegen und fertig.
Auf dieser Basis wurden nun die
weiteren Gräber gebaut und mit den
Hinterbliebenen versehen.
Da zu dem Zaunset von Busch kein Tor
dazu war, entschloss ich mich, mit einem Skalpell
bewaffnet, eines selbst her zu
stellen.
Da ein Skalpell von Haus aus sehr scharf
ist kann man mit langsamen
mehrmaligen ziehen die Plastik
durchschneiden, was bei mir sogar beim
ersten Versuch klappte.
Aber irgendwas fehlt da noch beim
Friedhof, nur was.
Eh wir diese Frage klären machen wir
erst einmal die Vorgärten an den
Fachwerkhäusern fertig.
Als Erde sind viele Materialien
verwendbar - bei mir sind es Reste vom
Schottern.
Die Firma Noch bietet Blattwerk und
Foliage an, was man sehr gut für
Blumen- und Gemüsebeete verwenden
kann.
Quarzsand eignet sich unter anderem
auch für unbefestigte Wege herstellen.
Widmen wir uns noch einmal der Kirche -
die Hecken mussten trocknen und
konnten nun gepflanzt werden.
Herstellen kann man Hecken aus
Schwämmen - in Streifen der
gewünschten Größe schneiden, farbig
(grün oder braun) behandeln, mit Leim
besprühen und Blattwerk aufstreuen -
nach jedem Schritt aber erst trocknen
lassen.
Das Freud und Leid oft nah zusammen
sind, das habe ich hier auch nach
gestellt, eine Hochzeit und
Hinterbliebene bei der Trauer.
Da nun alle Kleinigkeiten vorhanden sind
kann man zum nächsten Schritt
übergehen - Gestrüpp und Bäume.
Hierzu gibt es viele Angebote von
verschiedenen Firmen mit noch
unterschiedlicheren Preisen, ein
Vergleich lohnt sich auf alle Fälle.
Einzig mit den Trauerweiden auf dem
Friedhof bin ich mit der Kaufversion nicht
so sehr zu frieden.
Verkehrsschilder - hier kann man auch die
Kaufversion wählen, ich habe sie selbst
auf Karton ausgedruckt und auf Steher
aufgeklebt und dann gesetzt.
Schauen wir uns das Gebaute mal von
der anderen Seite her an, was jetzt noch
fehlt sind Passanten und Fahrzeuge.
Die Vorgärten sind mit Zäunen eingefasst
und damit fertig gestellt.
Und hier noch ein Bild zur Hochzeit und den Hinterbliebenen.
Damit ist der Bereich Rund um die Kirche
soweit abgeschlossen und es geht zum
Bereich Rund um die Burg.
Leider habe ich es hier verpasst ein paar
Baustufen mehr zu Fotografieren, aber
für Ideen zum Gestalten wird es immer
noch reichen.
Unter dem Berg befindet sich das
Gleiswendel, die Vorderansicht wurde
am Anfang schon gestaltet.
Hier befinden sich Ausflugsziele, die
Burg und ein historisches Restaurant in
einem Umgebindehaus, erreichbar unter
anderem über die Brücke, welche der Basteibrücke nach empfunden wurde.
Die Burg wie das Restaurant sollen per
Fahrzeug und Wanderweg erreichbar
sein, hier sind diese bereits angelegt
(wieder im Ursprung mit Hartschaum).
Typisch für ländliches Gebiet -
Pflasterstraße.
Erstes Gestrüpp nebst Gras ist schon
"gewachsen".
Als nächstes kommen Passanten und
Fahrzeuge ins Spiel um das Geschehen
zu beleben.
Damit sind wir auf der anderen Seite der
Brücke, ein Roburbus überquert diese
gerade, genauso wie die Passanten.
Hier fehlen noch Verkehrsschilder,
welche den Verkehr mit der Vorfahrt
regeln, denn zwei Fahrzeuge können
sich hier nicht begegnen.
Straße und Fußwege sind wieder aus
Hartschaum entstanden -
Vorgehensweise wurde schon weiter
oben beschrieben.
Damit gestalten wir nun weiter, von unten
nach oben, denn wenn die Bäume
stehen, dann kommen wir nicht mehr hin.
Die meisten Passanten habe ich selbst
bemalt, ist kostengünstiger wie fertig
kaufen.
Zu Weihnachten oder zum Geburtstag,
da gab es auch einige als Geschenk, alle
sind also nicht selbst bemalt.
Gepflanzt sind nun auch wilde Gräser
(blühend und auch nicht blühend).
Und dies ist nun der Blick von der Kirche
her auf die Burg.
Das sieht doch schon wieder ganz
anders aus als weiter oben, was so ein
paar Details ausmachen können.
Zwei verrückte Eisenbahnfans sind nun
auch mit dabei, riskieren Fotos von der
Felskante aus.
Damit kommen wir zur Burg selbst.
Der Bausatz ist von Auhagen, wurde
bau mäßig abgeändert und farbig
behandelt.
Die Burg selbst steht wieder auf einer
Erhöhung, was für solche Bauten typisch
ist. Auch wenn die Anhöhe nicht hoch ist,
sie ist für die Modellbahn ausreichend.
Modellbahn besteht nun einmal aus
Kompromissen, man muss nur den für
sich wichtigen und richtigen heraus
suchen.
Vom baulichen Ursprung her war die
Straße als Poststraße als erstes
vorhanden, welche Jahrzehnte später
gepflastert wurde.
Danach entstand die Burg als
Kontrollpunkt für die Poststraße.
Erst danach wurden die Fachwerkhäuser
gebaut, die Bauherren mussten also
sehen, wie sie ihr Land passend zu ihren
arbeiten herrichten.
Je nach Geldbeutel haben sie ihr Land
angehoben, beim Umgebindehaus mit
behauenen Sandsteinen und beim Fachwerkhaus mit einer
wilden Sandsteinmauer. Finanziell setzt sich das auch bei den Zäunen fort - Eisenzaun und Jägerzaun.
Beide Hausmodelle sind von Auhagen, farblich behandelt. Das Bienenhaus und der Kaninchenstall beim Fachwerkhaus sind Lasercutmodelle, diese mussten farblich selbst gestaltet werden.
Im Umgebindehaus selbst befindet sich
ein Heimatmuseum mit einschlägig
bekanntem Restaurant.
Bestuhlung uns Tische werden von
Auhagen sein, farbig behandelt.
Mauerwerk wurde aus Hartschaum
hergestellt, Geländer ist Lasercut, farbig
selbst behandelt.
Fläche mit Gehwegplatten und Pflaster
für Parkplatz ist aus dem Ganzen wieder
aus Hartschaum, graviert und farbig
behandelt.
Die Laternen sind über eBay bezogen und auch von mir nachgearbeitet wurden.
Damit kommen wir schon langsam zum
Schluss bei entlang der Burg.
Der Autoverkehr machte es notwendig,
diese Schutzmauer zu erstellen, dahinter
geht es doch etwas steil bergab.
Zuvor ist noch die Einfahrt zum
Fachwerkhaus.
Sträucher und Gräser beleben wieder
das Umfeld, genauso wie
unterschiedliche Fortbewegungsmittel.
Seht gut passen als Beleuchtung würden
hier Bogenleuchten.
Noch mal kurz zum Umgebindehaus, hier
haben nun die ersten Gäste Platz
genommen und werden auch schon
bedient, Gäste zum großen Teil selbst
bemalt, Personal gekauft.
Hier ist noch nicht alles fertig, hinten um
die Ecke fehlt noch Bestuhlung mit
Gästen so wie Personal.
Auch Teller und Besteck fehlen noch
(Ätzbausatz).
Hier noch ein Gestaltungselement am
Fuß der Burg, Sitzgruppe und
Wanderhütte.
Beides von Auhagen, wieder farbig
behandelt.
Bäume sind hier alle selbst gebaut,
Anleitung dazu unter: Bau -> Bäume
Auf der Wiese im Vordergrund befindet
sich nun mittlerweile ein Nadelwald - Bild
dazu in der Fotogalerie.
Hier zum Abschluss ein Blick auf die
Gestaltung am Burgfuß.
Der Wanderweg kommt durch die
schmale Schlucht unter der Brücke
entlang zur Gabelung.
Farne, Sträucher, Gräser und Blumen
beleben das Bild.
Damit beende ich das Kapitel
Gestaltung, weitere Infos zum Bau
findest Du unter:
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